Info

Stöckacker
Bern

Wettbewerb: 2009
Realisierung: 2010–2014
Bauherrschaft: Stadt Bern
Auszeichnung: Atu Prix Auszeichnung Berner Baukultur 2018

Was die Aare für die Altstadt, sind die Wälder für Berns Westen. Zwischen Könizberg- und Bremgartenwald verengt sich das topografische Korsett und bildet, seit 1975 unterstrichen von einer rauschenden Autobahnbrücke, die klar lesbare Zäsur zwischen den Quartieren Holligen und Stöckacker. Die hohe Dichte an Infrastruktur führte zu einem Industrieviertel mit Arbeitersiedlungen aus der Nachkriegszeit. Exemplarisch dafür ist die 1946 erbaute Siedlung Stöckacker Süd. Ein 2009 gewonnener, offener Projektwettbewerb schaffte es mit drei Neubauten, die 2014 bezogen wurden, den diversen Ansprüchen an Nutzung und Umfeld zu entsprechen.

Drei längliche, polygonale Volumen gruppieren sich entlang einer neu geschaffenen, umlaufenden Quartierstrasse und bilden mit ausgeprägten Kopfenden kleinteilige, präzise auf die Umgebung reagierende, Hof- und Platzräume. Während volumetrische Unterschiede auf die Nutzungen hindeuten – schmales Volumen mit mehrgeschossigen Townhouses zum lärmexponierten Süden – und die Erschliessungen variieren – Laubengang für kleinteilige Wohnungen, Mehrspänner für die Familienwohnungen – schaffen die umlaufenden Balkone und die einheitliche Fassade einen gemeinsamen Auftritt als Siedlung. Die Hybridbauweise aus Betondecken und Holzfassade sowie die Grauwasseraufbereitung im Aussenraum sind der Nachhaltigkeit verpflichtet. Diesbezüglich läuft zudem eine Langzeitstudie zwischen den mit kontrollierter und den mit natürlicher Wohnungslüftung ausgestatteten Gebäuden. Somit stellt die Siedlung sozial, architektonisch und bauphysikalisch einen Beitrag an die weitere Entwicklung des Stadtteiles dar, dessen Bausubstanz in den kommenden Jahren umfassend erneuert wird.

Die 1946 erbaute Arbeitersiedlung Stöckacker Süd steht exemplarisch für den von Industrie und Infrastruktur geprägten Stadtteil in Berns Westen. Ein 2009 gewonnener Projektwettbewerb schaffte diversen Ansprüchen zu entsprechen und konnte 2014 fertiggestellt werden. Drei längliche, polygonale Volumen gruppieren sich entlang einer umlaufenden Quartierstrasse und bilden mit den Kopfenden kleinteilige, auf die Umgebung reagierende, Hof- und Platzräume. Unterschiede in Volumen, Nutzung und Erschliessung werden durch die umlaufenden Balkone und die einheitliche Fassade kaschiert und damit wird ein gemeinsamer Auftritt als Siedlung erzeugt.

Stöckacker, Bern

Team:
Martin Haller, Mirjet Elmazi, Matthias Stark, Christoph Schmid, Jürg Andreas Riedl, Kirsten Eisenhuth, Georg Fast, Virginia Parri
Projektleitung: Gabriela Traxel, Christina Sulzer


In Zusammenarbeit mit:
Armon Semadeni Architekten, Zürich; Müller Illien Landschaftsarchitekten, Zürich

Stöckacker, Bern
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