Wettbewerb: 2009
Realisierung: 2010–2016
Bauherrschaft: Hochbauamt der Stadt St. Gallen
Tiefe Furchen schneiden sich durch das enge Sittertal um den Verkehr an der Stadt St. Gallen vorbeifliessen zu lassen, so auch an der gegen den Bodensee ausfallenden Rorschacher Strasse. An deren Schnittstelle mit einer Autobahneindeckung befindet sich seit 2016 der neue Standort des Naturmuseums St. Gallen in direkter Nachbarschaft mit der vom Historismus geprägten Pfarrei St. Maria, erbaut 1917, und dem botanischen Garten mit Gewächshäusern aus dem Jahr 1945. Ein erfolgreicher Wettbewerb legte 2009 den Grundstein für das neue Ensemble von öffentlichen Gebäuden.
Das Projekt nimmt durch sein längliches, in fünf Schiffe unterteiltes Volumen und der prägnanten Dachform mit funktionaler Ästhetik den formalen Dialog zu beiden Nachbargebäuden auf und positioniert sich als moderne Erweiterung. Durch die städtebauliche Positionierung in der Achse der Kirchenanlage wird das Museumsgebäude gegenüber dem Strassenraum als visueller Bezugs- und repräsentativer Orientierungspunkt wahrgenommen. Die städtebaulichen Furchen der Umgebung klingen in filigranen Kanneluren des monolithischen Betonbaus an. Gezielte Vor- und Rücksprünge schaffen selbstverständliche Aussenräume und Zugangssituationen für die unterschiedlichen Nutzungen. Die als Bushaltestelle genutzte Auskragung leitet den Besucher in ein gedrungenes Entrée. Von hier aus führt eine kurze Treppe in das grosszügige Foyer, das als zentraler Verteilungsraum sämtliche Bereiche des Museums und den dazugehörigen Garten erschliesst. Die halbgeschossig versetzten, zenital belichteten Ausstellungsräume erlauben spannende Raumbezüge, bieten Orientierungspunkte und eine klare Besucherführung.
Seit 2016 bildet das Naturmuseum St. Gallen, das 2009 aus einem gewonnen Projektwettbewerb hervorgegangen ist, zusammen mit dem botanischen Garten und der Pfarrei St. Maria am östlichen Ende der Kernstadt, ein Ensemble von öffentlichen Gebäuden. Durch sein längliches, in fünf Schiffe unterteiltes Volumen und der prägnanten Dachform mit funktionaler Ästhetik, wird der formale Dialog zu beiden Nachbargebäuden aufgenommen. Die städtebauliche Positionierung, in der Achse der Kirchenanlage und die monolithische Materialisierung verleihen dem Gebäude einen repräsentativen Charakter gegenüber dem Strassenraum.
Team:
Christiane Illing, Armon Semadeni, Anja Wünsche, Christina Sulzer, Christoph Schmid
Projektleitung: Anita Emele
In Zusammenarbeit mit:
Armon Semadeni Architekten, Zürich; Robin Winogrond Landschaftsarchitekten, Zürich; Kunst am Bau Simon Starling, London